Anis
- EN aniseed
- FR anis
- ES anis
- IT anice
Anis ist ein Gewürz, das aus der Anispflanze (Pimpinella anisum) gewonnen wird. Verwendet werden die Früchte des Doldenblütlers, der zeitweise mit dem Dill verwechselt wurde, was erklärt, warum Dill in einigen Sprachen so ähnlich wie Anis heißt.
In der Küche
Anis zählt zur überschaubaren Gruppe der Gewürze, die vergleichsweise »heimisch« sind, weil sie in Mitteleuropa gut gedeihen. Überschaubar ist auch seine kulinarische Bedeutung. Geschmacklich ähnelt er mit seinen Lakritznoten dem ungleich präsenteren Sternanis (mit dem er botanisch nicht verwandt ist), auch von Fenchelsamen ist er aromatisch nicht allzu weit entfernt. Unüberschmeckbar hat er daneben etwas Getreideartiges an sich, was seine Verwendung beim Brotwürzen plausibel macht. Ziemlich groß raus kommt Anis zur Weihnachtszeit, als entscheidende Zutat allerlei Gebäcks, etwa Anisplätzchen und Springerle. Übers Jahr betrachtet dürfte er in den meisten Gewürzborden aber weit hinten stehen, so er nicht gleich ganz fehlt.
Sei es, wie es will – ein paar Einsatzmöglichkeiten jenseits von Keksen und Brot gibt es durchaus:
- Süßes vom Obst, etwa Kompotte und Chutneys, speziell von Äpfel, Birnen und Zwetschgen
- Süßspeisen auf Milchbasis, also Puddings oder Flammeris
- Currys, Dals und Fleischgerichte der indischen Küche
Adäquate Begleitaromen des Anis sind Kardamom, Kümmel, Kurkuma, Muskatnuss, Nelken, Orangen, Pfeffer und Safran.
Anis trinken
Mit Absinth, Pastis, Ouzo und Rakı gibt es immerhin vier weltbekannte Getränke, die im Wesentlichen nach Anis schmecken. Auch als Tee oder Bestandteil von Teemischungen ist er weit verbreitet.
Herkunft
Anis wird vorwiegend in Russland, Syrien, der Türkei, Bulgarien und Italien angebaut. Mögliche Herkunftsländer sind auch Indien, Japan und einige Staaten Mittelamerikas.
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