Nelken

Nelken, Gewürznelken (Syzygium aromaticum)
Nicht viel Ähnlichkeit mit der gleichnamigen Blume: Nelken (Syzygium aromaticum)
  • EN cloves
  • FR clous de girofle
  • ES clavos
  • IT chiodi di garofano

Um Verwechslungen mit der gleichnamigen Blume zu vermeiden, ist oft auch von Gewürznelken die Rede, wenn die Nelken gemeint sind, die zum Würzen von Speisen verwendet werden. Dabei handelt es sich um getrocknete Blütenknospen des Gewürznelkenbaums (Syzygium aromaticum), einer Pflanze aus der Familie der Myrtengewächse. Ihr Name deutet übrigens keine Verwandtschaft mit der Blume an, sondern leitet sich von Nagel her. Mit etwas Gutwillen kann man durchaus Nägel in ihnen erkennen: ein ausgeprägter Kopf und ein leicht spitz zulaufender Stift, also warum nicht.

In der Küche

Nelken strömen einen betörenden Duft aus. Wenn Sie die Knospen zerkauen, schmecken sie fruchtig-süß, aber auch bitter und scharf, zudem betäuben sie augenblicklich den Mundraum. Geschmacklich sind gravierende Unterschiede zwischen Kopf und Stift festzustellen, verglichen mit dem komplexen Aromenspektrum des Kopfs dominiert beim Stift eine holzige Bitterkeit.

Sie können Nelken ganz oder gemahlen kaufen, für gemahlene spricht eher wenig. Falls Sie, etwa für Gebäck, pulverisierte Nelken benötigen, sind sie wirklich sehr einfach zu mörsern. Unzerkleinert sind sie nahezu unverwüstlich und lassen es auch nach Jahren noch krachen.

  • Nelken kommen in allen dunklen Saucen gut zur Geltung, dasselbe gilt für Wild- und Schweinebraten.
  • Sie passen wunderbar zu Geflügel, insbesondere zu Huhn und am allerbesten, wenn das Huhn geschmort wird, etwa als Coq au vin.
  • Fruchtkompotte aus Äpfeln, Birnen, Quitten, Aprikosen oder Zwetschgen schreien quasi nach Nelken, zu Orangen und Zitronen sind sie ebenfalls prima.
  • Wo Rotwein im Spiel ist, passen eigentlich immer auch Nelken: Rotkohl, Sauerbraten, Glühwein und dergleichen mehr.
  • Nicht zu vergessen die Weihnachtsaussstattung: Lebkuchen, schon wieder Glühwein, Christstollen, Früchtebrot.
  • Last not least die indische Küche, in der Nelken eine wichtige Rolle spielen, unter anderem als unverzichtbarer Bestandteil der Gewürzmischung Garam Masala.

In der Mehrzahl der Fälle können Sie Nelken einfach mitkochen wie sie sind. (Sie am Ende aus dem Essen zu fischen ist allerdings empfehlenswert, die meisten Esser beißen nicht gern auf sie drauf.) Lassen Sie sich von der Kleinheit nicht täuschen, so ein Nägelchen gibt ganz schön Aroma ab und eine Nelkenüberdosis löst keine rechte Freude aus. In einem haushaltsüblichen Topf werden nur selten mehr als zwei oder drei Nelken zum Einsatz kommen. Ihr Aroma ist stabil, Sie können sie also gleich zu Beginn des Kochens zugeben.

Nelken harmonieren hervorragend mit Ingwer, Kardamom, Lorbeer, Muskatnuss, Pfeffer, Piment, Schokolade und Zimt.

Herkunft

Nelken stammen ursprünglich von den indonesischen Molukken. Indonesien ist auch heute (wieder) ein bedeutender Nelkenproduzent, führt aber nur einen geringen Teil der Ernte aus. Wenn Sie Nelken kaufen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie von der zu Tansania gehörenden Insel Pemba stammen, möglicherweise auch aus Madagaskar oder einer anderen Insel, die Ostafrika vorgelagert ist.

Kontext

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