Sternanis

Sternanis (Illicium verum)
Weihnachtsromantiker kommen voll auf ihre Kosten: Sternanis (Illicium verum)
  • EN star anise
  • FR anis étoilé
  • ES anís estrellado
  • IT anice stellato

Was in der Küche unter Sternanis läuft, ist der Echte Sternanis (Illicium verum), eine Pflanze aus der Familie der Sternanisgewächse, genauer gesagt deren Früchte. Ungemahlen erkennen Sie Sternanis auf den ersten Blick an seiner sternförmigen Fruchthülle, die man einfach hübsch finden muss, was Sternanis neben seiner Eigenschaft als Gewürz zum inflationär eingesetzten Dekoartikel macht – kaum ein Backbuch und schon gar kein Weihnachts-was-auch-immer scheint ohne Sternanis auszukommen.

In der Küche

Sternanis schmeckt süßlich, minimal bitter und lakritzartig, sein Aroma ähnelt dem seines Namensvetters Anis, mit dem er botanisch aber nichts zu tun hat. Wenn Sie Sternanis zerkauen, wirkt er leicht betäubend. Das Gewürz ist ein ausgesprochen intensives, verwenden Sie es sparsam, weil es wirklich schnell alles dominiert.

Sofern Sie Gerichte in Flüssigkeiten garen, brauchen Sie nur den Stern, wie er ist, mitzukochen. Ansonsten müssen Sie ihn eben mörsern – ein mühseliges Unterfangen, das aber bei üblichen Kleinmengen noch zu bewältigen ist. Falls Sie planen, in die serielle Lebkuchenproduktion oder Ähnliches einzusteigen, sind Sie mit gemahlenem hingegen wohl besser bedient. Die Fruchthülle schmeckt etwas kräftiger als der Samen, verwenden können Sie problemlos beides.

  • Hierzulande hält sich Sternanis vozugsweise in Weihnachtsgebäcken und Glühwein-Kompositionen auf.
  • Er macht sich gut in Kompotten, in Marmeladen und Fruchtpürees, speziell von Steinobst wie Zwetschgen und Aprikosen, aber auch Zitrusfrüchten.
  • In Asien wird Sternanis für Suppen, Fisch und Meeresfrüchte verwendet, ebenso wie für süßlich schmeckendes Gemüse, Entengerichte und süß-saures Schweinefleisch.
  • Er ist fester Bestandteil des chinesischen Fünf-Gewürze-Pulvers.

Sternanis harmoniert mit Fenchelsamen, Ingwer, Koriander, Nelken, Szechuanpfeffer, Zimt und Zitronengras.

Herkunft

Sternanis stammt ursprünglich aus Südchina, heute wird er chinaweit und in einigen Ländern Südostasiens angebaut, z. B. in Thailand, Vietnam und auf den Philippinen. Was Sie im Laden kaufen, kommt mit ziemlicher Sicherheit aus einem der genannten Länder.

Kontext

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