Fenchelsamen

Oft als Samen bezeichnet, dabei sind es Früchte: Fenchel (Foeniculum vulgare)
Fenchelfrüchte (Foeniculum vulgare)
  • EN fennel, sweet cumin
  • FR fenouil, aneth doux
  • ES hinojo
  • IT finocchio

Fenchel (Foeniculum vulgare) ist eine vielseitig verwendbare Pflanze aus der Familie der Doldenblütler. Seine Knollen sind ein beliebtes Gemüse, die Früchte werden unter anderem als Gewürz genutzt und gemeinhin – etwas ungenau – als Fenchelsamen bezeichnet. Im Gewürzhandel sind sie ganz oder gemahlen erhältlich.

In der Küche

Fenchelsamen schmecken ähnlich wie Anis, aber lieblicher. Der am intensivsten schmeckende Dritte im Bunde der Anisartigen ist Sternanis. Falls Sie nicht gerade ergebener Fan dieser lakritzig-süßlichen Geschmacksrichtung sind, ist es wahrscheinlich übertrieben, alle drei Gewürze vorzuhalten. Ich selbst verfahre in dieser Frage so, dass ich Anis abgeschafft habe und neben Fenchel nur noch Sternanis benutze, weil Anis für mein Empfinden etwas unentschlossen zwischen beiden siedelt. Probieren Sie aus, was Ihnen am besten gefällt.

Fenchel gehört zu den ältesten Kulturpflanzen und erfreute sich schon in den Küchen der griechischen und römischen Antike einiger Beliebtheit. Heute wird er in ganz Europa viel verwendet, genauso wie in der arabischen, levantinischen, persischen, indischen und chinesischen Küche.

  • Wie Anis sind Fenchelsamen ein oft gebrauchtes Brotgewürz, speziell in der Verbindung mit Roggenmehl. Auch für Süßgebäck eignen sich die Früchte gut.
  • Gern benutzt werden sie für eingelegtes Gemüse.
  • Sie passen gut zu Schweine- und Lammfleisch, zu Geflügel und ganz hervorragend zu Fisch und Meeresfrüchten.
  • Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Linsen finden in Fenchelsamen eine schöne Abrundung, dasselbe gilt für Kartoffel- und Kohlgerichte.
  • Fenchelsamen sind Bestandteil des chinesischen Fünf-Gewürze-Pulvers und des indischen Panch Phoron.
  • In Italien sind Salsiccie und Salami mit Fenchelsamen verbreitet, verwendet wird er außerdem in Saucen und Antipasti-Marinaden.
  • Fenchel ist fast immer Zutat des indisch-pakistanischen Süßknabberzeugs Mukhwas, das nicht nur für kommode Verdauung sorgen soll, sondern auch für frischen Atem.

Wenn Sie Fenchelsamen trocken rösten, schmecken sie intensiver und weniger süß. In Garflüssigkeiten können Sie die Samen im Ganzen oder grob gemörsert mitkochen. Sie sollten sie ruhig schon zu Beginn zugeben, weil sie längere Hitze nicht nur sehr gut aushalten, sondern in ihr erst so richtig auf Touren kommen. Für trockene Zubereitungen wie Gebäck können Sie die Samen ohne allzu große Anstrengung fein mörsern.

Gute Begleitaromen sind Bockshornklee, Kreuzkümmel, Minze, Safran, Schwarzkümmel, Sternanis, Szechuanpfeffer, Thymian, und Zimt.

Herkunft

Fenchel stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, der nach wie vor das primäre Anbaugebiet ist.

Kontext

1 Kommentar

  • Gisela # 1 – 02.04.21, 07:29 Uhr

    Selten eine so detaillierte Erklärung gefunden, super.

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