Zitronenverbene

  • EN lemon verbena, ~ beebrush
  • FR verveine odorante, ~ citronnelle, ~ du Pérou
  • ES hierba luisa
  • IT verbena odorosa

Zitronenverbene sind die Blätter des Zitronenstrauchs (Aloysia citrodora), einer Pflanze aus der Familie der Eisenkrautgewächse. Letzteres ist insofern irreführend, als es in dieser Familie noch das gleichnamige Eisenkraut gibt, das in Deutschland nicht selten als identisch mit der Zitronenverbene betrachtet wird. Während Zitronenverbene ein erstaunliches Kraut ist, das auch den verwöhnten Gourmet zu entzücken vermag, können Sie aus Eisenkraut bestenfalls Tee kochen, kulinarisch ist es ansonsten bedeutungslos. Augen auf beim Kauf also.

Wobei das mit dem Kauf so eine Sache ist. Ich erinnere mich tatsächlich nicht, hierzulande je frische Zitronenverbene angeboten bekommen zu haben. Es läuft bislang also auf den Eigenanbau des leider reichlich kapriziösen Gewächses hinaus oder Sie greifen auf die vergleichsweise leicht zu bekommende Trockenvariante zurück. Erwartungsgemäß kann diese mit den frischen Blättern nicht einmal näherungsweise mithalten, sie ist aber immerhin ganz okay, ein Status, den ich nur wenigen Trockenkräutern zubillige.

In der Küche

Den Gipfel der Wertschätzung erfährt die Zitronenverbene eindeutig in Frankreich, mit etwas Abstand gefolgt von Spanien und Portugal. Ihr erfrischendes, komplex-zitroniges und blumiges Aroma aromatisiert dort nicht nur zahllose Tees und Erfrischungsgetränke, sondern findet, wie viele zitronenähnliche Aromengeber, breiteste Verwendung:

  • Ähnlich wie Zitronenmelisse oder Minze eignet sich Zitronenverbene hervorragend als Interessantmacher von Blattsalaten aller Art. Ein paar Blättchen darunter gemischt, schon fängt Ihr Salat an zu singen.
  • Huhn, Fisch und Schalentiere gehen gut mit dem Kraut zusammen, darüber hinaus ist Lamm stets eine Option.
  • Ganz prima: Pilze. Und einige Gemüse, hauptsächlich tendenziell süßliche wie Erbsen, Karotten, Rote Bete, aber auch Zucchini.
  • Kaum überraschend finden sich in der Welt des Obstes dankbare Abnehmer: Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Melonen, Pfirsiche, Pflaumen und Trauben. Getoppt werden alle Genannten vom unumstrittenen Traumpartner der Zitronenverbene: der Aprikose.
  • Ebenso wenig überraschend sind die sonstigen Süßspeisen, allen voran Eiscremes und Sorbets, wie überhaupt alles Milchige. Selbst einige Backwaren, speziell Kuchen, werden mit Zitronenverbene aromatisiert.

Begleitaromen

Ea mag redundant wirken, aber oft vertragen sich Aromen vortrefflich mit anderen, die gar nicht weit weg sind. Im Fall der Zitronenverbene gilt das etwa für Koriandergrün, Minze, Zitronenthymian und Zitronen. Netterweise muss es dabei nicht bleiben, klare Gegensätze harmonieren nicht minder, beispielsweise Basilikum, Ingwer, Knoblauch, Schnittlauch und Zimt.

Herkunft

Zitronenverbene stammt aus Südamerika und ist in einigen Regionen Chiles und Uruguays immer noch wild zu finden, wo sie vornehmlich Heilzwecken und weniger dem Vergnügen dient. Spanische Seefahrer brachten sie Ende des 17. Jahrhunderts nach Europa, wo sie heute primär in Frankreich und in geringerem Maße in Spanien angebaut wird.

Kontext

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